Rat beschließt autobahnähnlichen Ausbau der Bonnstraße

In seiner Sitzung am 2. Juli 2024 hat der Rat mit Mehrheit beschlossen, dem Land einen vierstreifigen Ausbau der Bonnstraße zwischen Brauweiler und Pulheim zu empfehlen. Anmeldung für den Landesstraßenbedarfsplan nennt man das. Hauptargumente wie so oft: Entlastung des Verkehrs, weniger Stau. Und weiteres Argument: Beseitigung eines Nadelöhrs.

Denn richtig ist: Das Land hat bereits beschlossen, die Bonnstraße ab der Autobahn A4/Frechen bis zur Aachener Straße/Weiden-West vierstreifig auszubauen. Ab Weiden-West bleibt es dann aber zweistreifig. Unter anderem, weil das Brückenbauwerk der Bahn im Weg steht. Aber auch, weil man innerorts von Brauweiler keine Autobahn bauen kann. Dazu fehlt schlicht der Platz. Oder man müsste mehrere Gewerbeflächen und private Grundstückseigentümer enteignen. Und auch den Radweg beseitigen.

Damit bleibt es also bei einem Nadelöhr. Und der nur teilweise Ausbau zwischen Brauweiler und Pulheim wird damit zum Rohrkrepierer. Oder auch zum Brandbeschleuniger. Denn natürlich ziehen ausgebaute Straßen neue Verkehre an. Da die Bonnstraße innerhalb von Brauweiler Nadelöhr bleiben wird, werden sich zusätzliche Suchverkehre durch Geyen und Sinthern und auch durch Brauweiler bilden.

Noch ein Kuriosum: Es wurden bereits für 2021 Gelder zur Verfügung gestellt, um Lösungsmöglichkeiten für den vierstreifigen Ausbau zu finden. Doch diese Machbarkeitsstudie liegt noch nicht einmal vor. Der Beschluss wurde damit einfach ins Blaue hinein gefasst.

Immerhin: Die Mehrheitsfraktionen aus CDU, FDP, WfP und Bürgerverein trauen dem von ihnen eingeschlagenen Weg wohl doch nicht so ganz. Denn sie empfahlen dem Land nicht nur den Ausbau der Bonnstraße, sondern gleichzeitig auch noch eine Verschwenkung um Geyen herum. Also nicht nur den Ausbau der Bonnstraße zwischen Pulheim und Brauweiler, sondern quasi gleich einen Neubau mitten durch die Felder. Ein wahrhaft weg(werf)weisender Beschluss.

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