Pulheim soll seine Stadt der kurzen Wege sein

Die Grünen haben ihre Ideen und Vorstellungen zur verkehrsmittelübergreifenden Mobilität in Pulheim in einem Konzeptpapier zusammengefasst, das der Verwaltung seit kurzem vorliegt. Darin sind die strategischen Ziele bis 2030 und eine Reihe von Einzelmaßnahmen beschrieben, durch die vor allem der Rad- und Fußverkehr sowie der ÖPNV in Pulheim verbessert werden sollen Der Fußabdruck, den Pulheim in den nächsten anderthalb Jahrzehnten im Bereich Mobilität hinterlässt, soll so nachhaltig und ökologisch wie möglich sein.

Wie das geht? Der Anteil der Wegstrecken, die mit dem Auto zurückgelegt werden, muss sich verringern. Die Einführung eines Stadtbusses, aber auch Taktverbesserungen bei den schon bestehenden Buslinien tragen dazu bei. Die Stadtbuslinien verbinden die Ortsteile und vernetzen sich mit dem weiteren ÖPNV-Angebot in der Stadt. Ebenso wichtig ist eine Erweiterung der Angebote im Schienenverkehr, auch zu den Nebenverkehrszeiten. Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft muss die Anbindung innerhalb der Wohnquartiere kontinuierlich verbessert werden.

Ebenso spielt der Ausbau des Radwegenetzes eine wichtige Rolle. Die Einbahnstraßen müssen flächendeckend für den Radverkehr geöffnet werden, analog zu Köln. Für den fußläufigen Verkehr sollen die Fußgängerbereiche in den verschiedenen Ortsteilen ausgeweitet werden. Fußgängerzonen in Pulheim und Brauweiler sorgen für eine verbesserte Aufenthaltsqualität. Mobilstationen an zentralen Punkten erleichtern den Umstieg von einem Verkehrsmittel auf ein anderes. Mittelfristig soll eine Anbindung Pulheims an die Stadtbahnlinien 1 oder 4 der Kölner Verkehrsbetriebe erfolgen.

Bei all diesen Maßnahmen spielt der Interaktionsprozess mit dem Rhein-Erft-Kreis eine wichtige Rolle.

Der verbleibende KFZ-Verkehr soll soweit wie möglich auf andere Verkehrsmittel verlagert werden. Dies kann u.a. durch eine Erhöhung der Kapazitäten am Pulheimer Bahnhof geschehen, aber auch durch Car-Sharing-Angebote an zentralen und zukunftsweisenden Mobilstationen. Innerorts von Pulheim soll überall Tempo 30 gelten. Die Eindämmung der sogenannten „Eltern-Taxis“ an Schulen und Kindergärten gehört ebenfalls zu einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.

Die Ideen zur Gestaltung einer zukunftsweisenden Mobilität sind also vorhanden, auch aus der Bürgerschaft, wie der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Günter Zaar, betont: „Bisher sind fast 1.000 Vorschläge eingegangen. Einen ersten Bürgerworkshop soll es im Dezember geben. Ebenfalls erfreulich, dass ein Mobilitätsmanager eingestellt werden konnte, der sich den Arbeiten zum Mobilitätskonzept hoffentlich intensiver widmen kann.“ Die Grünen kritisieren, dass die Verwaltung dem vorhandenen Fahrplan zur Erstellung des Mobilitätskonzeptes erheblich „hinterherhinkt“. Hier scheinen andere Prioritäten zu greifen.

„Es bleibt nur zu hoffen“, so Zaar, „dass man im neuen Zeitplan bleibt und das Mobilitätskonzept wie geplant im April 2020 verabschiedet werden kann“.

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