Der Klimarat am Geschwister- Scholl-Gymnasium (GSG)

Im Klimarat des GSG engagieren sich Schüler:innen für den Klimaschutz an ihrer Schule. Grünzeug hat mit ihnen ge-sprochen.

Grünzeug (GZ): Wer oder was ist der Klimarat?
Klimarat (KR): Der Klimarat ist ein stufenübergreifendes Projekt, welches sich mit verschiedenen Klimaschutzmaßnahmen an der Schule beschäftigt zur Erreichung der Klimaneutralität. GZ: Wieviele Menschen arbeiten im Klimarat mit?
KR: Der Klimarat besteht aus ca. sechzig Schüler*innen, die von Lehrer*innen unterstützt werden.
GZ: Wann und wie habt Ihr Euch gefunden?
KR: Ende 2021 haben sich engagierte Schüler*innen, denen Klimaschutz am Herzen liegt, dazu entschieden, an unserer Schule den Weg zur Klimaneutralität einzuschlagen. So bildeten sich verschiedene Themengruppen wie bspw. zur Ver- besserung der Radwege und der Heizung.
GZ: Was habt Ihr für eine Struktur?
KR: Wir treffen uns regelmäßig mit dem gesamten Klimarat. Dazwischen findet intensive Arbeit in den einzelnen Maß- nahmen-Gruppen statt. Wir als Heizungsgruppe sprechen mit Fachleuten wie Ingenieuren, um uns fachlich weiterzubilden. GZ: Welchen Anspruch habt ihr an Euch selbst?
KR: Wir wollen Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen, wo andere keine Initiative ergreifen. In Zeiten des Sechsten Massenaussterbens ist es unverantwortlich, weiter- hin den Klimawandel zu forcieren.
GZ: Was ist euer Ziel?
KR: Wir setzen uns für eine energetische Optimierung unserer Heizungsanlage ein. Konkret fordern wir die Abschaltung der Heizung in den Sommermonaten.
GZ: Wieso läuft die Heizungsanlage im Sommer?
KR: Die Heizungsanlage versorgt nicht nur das GSG, sondern das gesamte Schulzentrum inklusive Turnhallen und Mensa. Das Problem ist Folgendes: Die Mensa ist an die Zentral- heizung gekoppelt und braucht ganzjährig warmes Wasser, sodass die beiden Heizkessel auch im Sommer auf 80°C Vor- lauftemperatur ein gigantisches Gasvolumen verbrennen. GZ: Wie habt Ihr den unnötigen Energieverbrauch ent- deckt?
KR: Auf Anfrage haben wir die Gasrechnungen der Stadtverwaltung für das Schulzentrum erhalten. Es hat uns schockiert, dass der Energieverbrauch der letzten beiden Jahre zwischen Juni und September 200.000 kWh übersteigt. Deshalb haben wir Berechnungen hinsichtlich der Energieeffizienz durchgeführt. Die Mensa bräuchte im selben Zeitraum nur 2.500 kWh. Das entspricht Verlusten von über achtundneunzig Prozent.

GZ: Wie entstehen diese Verluste?
KR: Da das Wasser nicht ständig gebraucht wird, zirkuliert es in den Rohren und gibt dabei Wärme ab. Doch es muss auf Temperatur gehalten werden, um Legionellen zu vermeiden. Wir haben praktisch eine Fußbodenheizung für den Schulhof. GZ: Und was ist euer Verbesserungsvorschlag?
KR: Unsere dringende Empfehlung ist eine Entkopplung der Warmwasserbereitung der Mensa von der Gasheizung mit Hilfe von Elektroboilern. Diese direkt-elektrische Warmwasserbereitung stellt warmes Wasser nur bei Bedarf bereit. Da- mit hätte man schon in diesem Sommer 60 Tonnen CO2 und 40.000 Euro einsparen können.
GZ: Was wurde im Liegenschaftsausschuss am 02.02.23 be- schlossen?
KR: Eine Mehrheit aus CDU, WfP und FDP hat den Vorschlag einer direkt-elektrischen Warmwasserbereitung für die Mensa abgelehnt. Genauso wie die Zusammenarbeit mit der Stadt- verwaltung in einem gemeinsamen Arbeitskreis mit uns. GZ: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Verwaltung? Bekommt Ihr die Daten, die Ihr haben wollt?
KR: Die Zusammenarbeit gestaltet sich kompliziert. Wir ha- ben bisher alle Daten erhalten, die wir wollten. Doch leider zeigt sich wenig Bereitschaft zur Umsetzung von Klimaschutz- maßnahmen.
GZ: Wie werdet ihr weiterarbeiten?
KR: Wir werden weiter den Kontakt zur Stadtverwaltung so- wie zu den Fraktionen suchen, um sie von unserer Idee zu überzeugen.

GZ: Wir wünschen viel Erfolg bei Eurer weiteren Arbeit.

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