Bürger machen Landwirtschaft

„Bürger machen Landwirtschaft“ ist ein Projekt, mit dem die kleinbäuerliche, biologische Landwirtschaft am Hellmesehof in Stommeln  gestärkt wird. Es entsteht eine solidarische Gemeinschaft (BmL), die gemeinsam die Kosten für die Herstellung der am Hof produzierten Lebensmittel trägt und sich diese wöchentlich teilt. Ein Gespräch mit Tanja Schlote und Reinhard Kamp

Grünzeug (GZ): Welche Philosophie steckt hinter „Bürger machen Landwirtschaft“?

BmL: Das Konzept verbindet die biodynamische Landwirtschaft mit solidarischer Organisation. Sie steht für gesunde Natur, denkt in Kreisläufen und versteht Landwirtschaft als Organismus.

Auch deshalb sind wir Mitglied im Demeter-Bund e.V.. Nur so werden wir unsere Gesellschaft langfristig ernähren können. Darüber hinaus zahlt bei uns, nach dem solidarischen Prinzip, jeder das, was er kann bzw. was es ihr/ihm wert ist. So können wir auch finanziell schwächer gestellten Mitmenschen Zugang zu unseren Lebensmitteln verschaffen.

GZ: Bedeutet „Bürger machen Landwirtschaft“ auch Geselligkeit?

BmL: Bei uns machen bisher Menschen im Alter von 29 bis 83 Jahren mit. „Bürger machen Landwirtschaft“ ist ein Mehrgenerationen-Projekt, wo unterschiedliche Menschen zusammenkommen, sich austauschen und voneinander lernen können. Und natürlich wird bei uns auch gefeiert.

GZ: Wer kann mitmachen?

BmL: Jeder kann mitmachen! Und unsere Lieferdepots ergeben sich durch die Wohnorte der Teilnehmer*innen und werden durch diese organisiert. Wer Lust auf erntefrisches Gemüse und Lebensmittel hat, sollte sich bei uns melden! (Kontakt siehe Info-Box.)

GZ: Muss ich auf dem Feld mithelfen oder kann ich nur Mitglied sein?

BmL: Es gibt keine verpflichtenden Arbeitsstunden. Aber jeder kann sich mit seinen persönlichen Eigenschaften einbringen und darf unsere Arbeit auf dem Feld, dem Hof und in der Organisation kennenlernen und sich engagieren.



GZ: Ist „Bürger machen Landwirtschaft“ skalierbar?

BmL: Auf jeden Fall! Wir werden langfristig größere Mengen anbauen und versuchen, das Sortiment um Eier, Obst, Getreide, Fleisch und Milchprodukte zu erweitern.

GZ: Wie ist Eure Vision für „Bürger machen Landwirtschaft“ in 5 Jahren?

BmL: In 5 Jahren werden wir eine Reihe von Arbeitsplätzen im Zusammenhang mit dem Hof geschaffen haben. Solidarische Landwirtschaft wird dann ein selbstverständlicher Baustein in der Nahrungsmittelversorgung in der Region sein. „Bürger machen Landwirtschaft“ wird dann eine lebendige und agile Gemeinschaft sein, die für nachhaltiges Leben steht.

GZ: Was wünscht ihr euch von der kommunalen Politik?

BmL: Dass sie ökologischen Landbau in Verbindung mit der regionalen Versorgungssouveränität stärkt und unterstützt. Hilfestellung über die kommunale Ebene hinaus für konventionelle Bauern bei der Umstellung ihrer Betriebe wäre wichtig. Wir wünschen uns, dass in Kindergärten und Schulen ökologische Landwirtschaft erlebbar und für die Kinder erfahrbar gemacht wird.

GZ: Vielen Dank, liebe Tanja, lieber Reinhard!
Viel Erfolg für „Bürger machen Landwirtschaft“!

 Bürger machen Landwirtschaft
 Nettegasse 53, 50259 Pulheim 
 www.BuergerMachenLandwirtschaft.de 
 hello@BuergerMachenLandwirtschaft.de 
 Ansprechpartner: Tanja Schlote & Reinhard Kamp 
 Mobil 0151-19435718 
 Ferner werden Infoabende am Hof angeboten
 Termine siehe https://xn--brgermachenlandwirtschaft-fwc.de/

Video von Wolf Keßler

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