Pulheim, 12. September 2012 Die Pulheimer Ratsvertreter und –vertreterinnen haben es mitunter nicht leicht, Beruf und Ratsmandat unter einen Hut zu bringen. Wer an sitzungsfreien Tagen nicht bis 17 Uhr vor Ort, will sagen: im Rathaus ist, steht vor verschlossenen Türen – die Mehrzahl jedenfalls. Hintergrund: Nur einige wenige Ratsmitglieder verfügen über sogenannte „Zugangsberechtigungen“ in Form elektronischer Chips für den Hintereingang zum Rathaus. Die Regelung geht auf das Jahr 1982(!) zurück und wurde bisher nicht angetastet.
Jetzt haben die Grünen per Antrag eine Zugangsberechtigung für alle Ratsmitglieder ins Rathaus und das jeweilige Fraktionsbüro gefordert. Nur auf diese Weise, so Ratsvertreter Moritz Jungeblodt, sei es durchgängig möglich, wichtige Unterlagen abzuholen und eine rechtzeitige Sitzungsvorbereitung zu gewährleisten. Der Zugang zu den Ratspostfächern für alle Ratsmitglieder mache keinen Sinn, wenn das Rathaus selbst verschlossen sei.
„Die amtierende Regelung ist wirklich unzumutbar“, so Jungeblodt. „Sie behindert die Ratsmitglieder bei der Ausübung ihres politischen Mandats“. Auch der ständige Zugang zum jeweiligen Fraktionsbüro müsse für die Ratsvertreter gewährleistet sein, denn: „Auch unsere Fraktionsmitarbeiterin möchte mal Urlaub machen.“
Gar nicht gelten lässt der jüngste grüne Ratsvertreter die angeblichen Sicherheitsbedenken der Verwaltung. Diese hatte argumentiert, der Hausmeister müsse bei zusätzlichen Kontrollgängen Türen und Beleuchtung überprüfen, wenn jedermann jederzeit Zutritt zum Rathaus habe. Dem widerspricht Jungeblodt: „Wir setzen hier auf die Mündigkeit der gewählten Ratsmitglieder“.
Und sein Ratskollege Axel Nawrath ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Bei einer Ablehnung unseres Antrages ist wohl Steinwandklettern am Rathaus angesagt – wenn da mal nicht Sicherheitsbedenken angebracht sind….“
Kontakt: Moritz Jungeblodt, Mobil: 0157-89098017
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